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Was ist Apnoe? 

Apnoetauchen, auch Freitauchen genannt, ist Tauchen mit der eigenen Atemluft. Der Taucher atmet vor dem Abtauchen ein und benutzt nur diesen Luftvorrat. Den Zeitraum zwischen dem Einatmen und dem Ausatmen bezeichnet man als Apnoe (griech.: Nichtatmung, Atemstillstand).
Apnoetauchen ist die älteste und ursprünglichste Form des Tauchens. Bereits in der Steinzeit haben Apnoetaucher zum Beispiel Muscheln, Schwämme und Perlen gesammelt und später das Speerfischen betrieben.
Heutzutage wird Apnoetauchen als Freizeit- aber auch als Leistungs- bzw. Extremsport betrieben. Im Freizeitbereich geht es vor allem um die Erkundung der Unterwasserwelt und um die allgemeine Konditionierung für das Flaschentauchen. Im Leistungssport hingegen werden durch gezieltes Training immer längere Apnoezeiten bzw. Strecken- und Tiefenleistungen angestrebt.
Die Ausrüstung eines Freitauchers reicht von einer Badehose bis zur komplizierten Schlittenkonstruktion aus Edelstahl. Der Anfänger kann eine einfache ABC-Tauchausrüstung und einen normalen Tauchanzug verwenden. Für Fortgeschrittene gibt es speziell an die Anforderungen angepasste Ausrüstungsgegenstände:
Der Tauchanzug ist dann aus besonders elastischem Neopren mit guter Passform. Die Taucherflossen haben besonders lange und harte Blätter, im Wettkampf werden oft spezielle Monoflossen verwendet. Die Tauchmaske für das Tieftauchen besitzt ein besonders kleines Innenvolumen, in Halle oder Pool werden jedoch normale Schwimm- oder Chlorbrillen und meist eine Nasenklammer benutzt.
Weitere Freitauchutensilien sind der elastische Bleigürtel, das meist auf eine zylindrische Boje gewickelte Führungsseil sowie eine Stoppuhr und ein Tiefenmesser

 

Beim Apnoeleistungssport unterscheidet man zwischen Pool- und Tieftauchdisziplinen:

Pooldisziplinen
  • Zeittauchen (Statik / STA)
Gewertet wird hierbei die Zeit der Apnoe. Der Taucher bereitet sich vor, atmet ein und taucht unter. Während der Apnoe liegt er dann (meist völlig regungslos in einem wärmenden Neoprenanzug bekleidet) mit dem Gesicht nach unten im Wasser.
  • Streckentauchen mit Flossen (Dynamic with fins / DWF)
Bei dieser Disziplin wird die mit einem Atemzug zurückgelegte Strecke mit Flossen gewertet. Der Taucher befindet sich bereits vor dem Start im Wasser. Das Abspringen vom Beckenrand ist nicht gestattet.
  • Streckentauchen ohne Flossen (Dynamic without fins / DNF)
Bei dieser Disziplin wird die mit einem Atemzug zurückgelegte Strecke ohne Flossen gewertet. Der Taucher befindet sich bereits vor dem Start im Wasser. Das Abspringen vom Beckenrand ist nicht gestattet.
  • Streckentauchen 16 x 50 m
Hierbei geht es darum, die Strecke von 50 m insgesamt 16-mal hintereinander so schnell wie möglich zu durchtauchen. Die Zeit beginnt mit dem Abtauchen und wird erst nach den letzten 50 m gestoppt. Durch schnelles Fortbewegen auf der Bahn und durch möglichst kurze Atempausen wird die Gesamtzeit beeinflusst. Der Taucher befindet sich bereits vor dem Start im Wasser. Das Abspringen vom Beckenrand ist nicht gestattet.

Tieftauchdisziplinen mit konstantem Gewicht
Mit nur einem Atemzug versucht der Taucher dabei so tief wie möglich und wieder zurück an die Oberfläche zu tauchen. Der Taucher darf zu Überwindung seines eigenen Auftriebs Gewichte (Blei) tragen, muss aber alles Gewicht, das er zum Abstieg verwendet, auch aus eigener Kraft wieder zur Oberfläche (deshalb „Constant“) bringen. Gewertet wird die Tiefe in Metern.
  • Tieftauchen mit konstantem Gewicht ohne Flossen (Constant Weight without fins / CNF)
Der Taucher darf für den Tauchgang keine Flossen verwenden. Es ist ihm gestattet, ein Seil zur Orientierung zu benutzen, er darf es aber während des Tauchgangs nur vor dem Abtauchen, einmal bei der Wende und danach erst wieder nach dem Auftauchen berühren. Sich daran hinab oder herauf zu ziehen ist verboten.
  • Tieftauchen mit konstantem Gewicht mit Flossen (Constant weight / CW)
Der Taucher schwimmt mit Hilfe von Flossen in die Tiefe und wieder hinauf an die Oberfläche. Er darf ein Seil zur Orientierung benutzen, es aber während des Tauchgangs nur vor dem Abtauchen, einmal bei der Wende und danach erst wieder nach dem Auftauchen berühren. Sich daran hinab oder herauf zu ziehen ist verboten.
  • Free Immersion / Immersion Libre (FIM)
Der Taucher darf keine Flossen oder ähnliche Hilfsmittel verwenden. Zur Fortbewegung zieht er sich an einem Seil in die Tiefe und wieder hinauf.

Tieftauchdisziplinen mit variablem Gewicht
Mit nur einem Atemzug versucht der Taucher dabei so tief wie möglich und wieder zurück an die Oberfläche zu tauchen. Der Taucher lässt sich durch ein Gewicht (meist eine an einem Seil geführte Schlittenkonstruktion) in die Tiefe ziehen und lässt es dort zurück.
  • Tieftauchen mit variablem Gewicht (Variable weight / VWT)
Hier ist das verwendete Gewicht auf 30 kg limitiert. Der Aufstieg wird dabei aus eigener Kraft realisiert. Die Verwendung von Auftriebskörpern o. ä. ist nicht erlaubt. Die Taucher ziehen sich meist am Seil wieder hinauf und verwenden Flossen.
  • No Limits (NLT)
Bei dieser Disziplin gibt es keine Beschränkungen.
Eine sehr schwere Schlittenkonstruktion bringt den Taucher mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe, ein Auftriebskörper (meist ein mit Druckluft gefüllter Hebesack) ebenso schnell zurück an die Oberfläche.
Der Schwerpunkt bei „No Limits“ liegt vor allem in der Bereitstellung der Ausrüstung und in der Logistik der Rekordversuche. Es handelt sich mehr um ein medizinisch-technisches Experiment (mit unbekanntem Ausgang) als um eine sportliche Herausforderung. Die sehr hohen Kosten solcher Versuche verursachen oft massiven Zeitdruck und führten in der Vergangenheit häufig zur Vernachlässigung von Sicherheitsstandards. Die Folge waren schwere Unfälle, die das Image des Freitauchens insgesamt beschädigten. Aus diesem Grund wird NLT von der Mehrheit der Freitaucher heute nicht mehr als Freitauchdisziplin bewertet und Rekordversuche besitzen ein negatives Image. Auch der letzte spektakuläre Weltrekordversuch des Belgiers Patrick Musimu auf über 200 m im Juli 2005 musste bereits in der Anfangsphase abgebrochen werden und brachte den Taucher zur Behandlung der Dekompressionserkrankung in die Dekompressionskammer